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24H Dubai: Lob für Miklas Born

16.01.2020 News Keine Kommentare

Ein Bericht von Peter Wyss | 15. Januar 2020 | Autosprint.ch

GUTER EINSTAND

Von Yannick Mettler ist man Siege und Podestplätze gewohnt. Das TCR-Podium bei den 24 Stunden von Dubai mit Autorama Motorsport hatte sich aber auch Neuling Miklas Born redlich verdient.

Anfänglich waren beide Autorama-Golfs auf der gleichen Strategie unterwegs. Die #1 wurde zurückgeworfen, die #112 kam bald auf einen Podestplatz vor.

Link zum Originalbericht: https://www.autosprint.ch/motorsport/langstrecken-rennen/24h-dubai-lob-fuer-miklas-born/

Ganz regulär und fair für alle war die Wertung zwar nicht, da am 10./11. Januar nur sieben der 24 Rennstunden bis zum endgültigen Abbruch infolge der Wassermassen im Dubai Autodrome absolviert worden waren. Etliche Teams aus sämtlichen Kategorien waren nämlich mit der Strategie unterwegs, erst die Bronze- und Silberfahrer ans Steuer zu lassen, bevor die Semi- und Profis in der Dunkelheit erstmals übernahmen. Diese schauten dann in die Röhre.

Ausgerechnet der Jüngste

Im Falle der Startnummer #112 von Autorama Motorsport by Wolf-Power Racing war der dritte Rang in der Klasse TCR allerdings absolut verdient. Nach den Trainingsunfällen der beiden VW Golf GTI TCR war das Podium ein versöhnlicher Abschluss, auch wenn die Wiederholung des Vorjahressieges nicht gelang. Und während der heikelsten Phase sass mit Miklas Born der Jüngste und Unerfahrenste am Steuer.

Sie passten trotz des Altersunterschieds gut zusammen (von links): Constantin Kletzer, Roberto Ferri, Yannick Mettler, Alberto Vescovi und Küken Miklas Born.

Der erst 17-jährige Basler bestritt im Zürcher Team sein erstes internationales Autorennen überhaupt. Zur Vorbereitung nahm er drei Tage vorher in Dubai mit einem deutschen TCR-Team an einem 6-Stunden-Rennen teil, das mit einem vierten Platz in der Division endete, nur acht Sekunden hinter einem McLaren GT4. Diese Kilometer waren umso wichtiger, als Born danach viel Trainingszeit wegen des Unfalls seines 24-Stunden-Autos von Autorama fehlte.

Coach und Teamkollege

Mit Yannick Mettler als Coach bereitete sich der bisherige Kartpilot in den Monaten zuvor mit einer kurzen Testfahrt auf dem Anneau du Rhin und auf dem Simulator der Racing Fuel Academy in Horgen auf das Abenteuer vor. Der als Speerspitze des Teams auf beiden Tourenwagen gestartete Luzerner war auch einer seiner vier Partner.

Yannick Mettler: «Ich habe Miklas auf alle möglichen Situationen vorbereitet. Das war die halbe Miete. Denn im Rennen hat er alles souverän umgesetzt. Er zeigt für sein Alter schon viel Reife und Selbstbewusstsein.»

Entscheidender Boxenstopp: Miklas Born steht bereit, um das Steuer des VW Golf zu übernehmen und bleibt dabei aufs Slicks.

Vorbereitet auf schwierige Bedingungen

Weise und mutig von der Teamleitung war es auch, Born bereits im Warm-up bei Nieselregen weitere Runden drehen zu lassen. Prompt fand er ähnliche Bedingungen im Rennen vor.

Miklas Born: «Im Warm-up wollte ich ziemlich bald mit Slicks fahren, um zu wissen, ab wann sie schneller sind als Regenreifen. Mein einziger Stint im Rennen war dann ziemlich chaotisch. Nach etwa fünf Runden begann es zu regnen. Ich sah nur die Tropfen auf der Windschutzscheibe und konnte eigentlich überhaupt nicht einschätzen, wie rutschig es war. Daher war meine Erfahrung aus dem Warm-up ein Vorteil. Mit Slicks im Regen und im Dunkeln und einer Horde GT3 Fahrzeuge, die keine Rücksicht auf langsamere Fahrzeuge nehmen, hätten die Verhältnisse nicht viel schwieriger sein können.»

Bei Mettler und der Teamleitung herrschte nicht weniger Anspannung als bei den Fahrern in den Cockpits, als der Regen einsetzte.

Erste Talent- und Bewährungsprobe bestanden

Der Youngster meisterte die Bedingungen bravourös, ersparte seinem Team so einen zusätzlichen Reifenstopp und fuhr bis an die zweite Position vor. Weil die Strategie nicht auf einen Abbruch ausgerichtet war, resultierte am Ende «nur» der dritte Platz.

Mit zwei Trophäen unter dem Arm, für P3 in der Tourenwagen-Gesamtwertung 24H TCE Series und in der Klasse TCR, konnten beide Schweizer und ihre drei Partner aus Italien und Österreich die Heimreise antreten.

Miklas Born: «Mein Ziel war es, viel zu lernen und nichts kaputt zu machen. Es ist natürlich super, am ersten Rennwochenende gleich auf dem Podium zu stehen. Ich konnte zeigen, was ich kann und freue mich schon riesig auf meine Zukunft mit Autorama. Ohne mein Team, meinen Vater und meinen Sponsoren wäre das alles nicht möglich gewesen.»

Ende gut, fast alles gut: Wenigstens beendete eines der beiden Autorama-Teams das abgebrochene Rennen auf dem Podium.

Europastart Ende März

Auch der Teamleiter freut sich auf die weiteren Rennen mit dem jungen Neuzugang.

Stefan Tanner: «Er hat das sensationell gemacht. Ich habe schon viele junge Fahrer erlebt, aber noch keinen, der schon so abgebrüht war und so klare Aussagen machte. Wir haben Miklas vertraut, und er hat keine Fehler gemacht. Das wird eine spannende Saison.»

Das nächste Rennen sind die 12 Stunden Monza vom 27./28. März, das zugleich den Auftakt zur 24H Series Europe bildet.

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